Aufträge und ihre Durchführung
Weiterführung der Ausbildung im bisherigen Rahmen Unterhaltung und Ausbau der Erft-Stellung Bei Rückverlegung der Front zurückgehende Truppenteile und Unterstellung der Bataillone unter diese.
Es lagen der Divisionsstab mit Führungsabteilung in Sinnersdorf, ca. 14km nordwestlich von Köln, mit der Q-Abteilung in Worringen, 6km nordöstlich Sinnersdorf, das rechte Flügelregiment, dem 6 Pak unterstellt waren, in der Linie: Eisenbahn nach Neuss, Gusdorf (südlich Grevenbroich), einschließlich der Ortschaft. Schwerpunkt des Regiments: Grevenbroich, hier auch Einsatz der Masse der Pak, Teile derselben bei Kapellen. Regiments-Gefechtsstand: Gut bei Ramrath.
Das mittlere Regiment mit unterstellten 6 Pak im Abschluss links bis Autobahn Köln – Aachen südlich Horrem, einschließlich der Autobahn. Einsatz der Pak mit Teilen bei Bedburg, mit der Masse bei Bergheim. Schwerpunkt des Regiments bei Bergheim. Regiments-Gefechtsstand: Rheidt, etwa 7 km nordostwärts Bergheim.
Das linke Regiment mit unterstellen 4 Pak im Anschluss bis Divisionsgrenze. Schwerpunkt des Regiments bei Mödrath und bei Liblar, an diesen Schwerpunkten zugweiser Einsatz der Pak. Regiments-Gefechtsstand: Königsdorf, später Frechen.
Die Artillerie, die auf Zusammenarbeit mit den Regimentern angewiesen war, stand mit einer Artillerie-Gruppe bei und südlich Grevenbroich, mit einer anderen im Raum Niederaussem, Bedburg und Bergheim. Für die Verstärkungsartillerie, die aus der Ardennenfront nach Abschluss der Winteroffensive zugeführt werden sollte, wurden Stellungen im ganzen Divisionsabschnitt erkundet, vermessen und zum Teil ausgebaut. Diese Artillerie ist aber aus der Division nicht bekannten Gründen nie eingetroffen. Die in Stellung befindliche Artillerie musste sich bei der großen Abschnittsausdehnung lediglich darauf beschränken, ihre Feuerräume schwerpunktmäßig festzulegen, dadurch entstanden selbstverständlich große Lücken in der Feuerfront, die auch durch andere Waffen (schwere Waffen der Infanterie) nicht geschlossen werden konnten.
Bezüglich der Nachrichtenverbindungen war die Division mehr als schlecht gestellt. Es fehlte ihr nicht nur ein geschlossener Truppen-Nachrichtenverband, sondern auch zumeist das unbedingt notwendige Gerät. Nur durch Improvisation und Ausnützung aller möglichen, bereits bestehenden Verbindungen anderer Stellen war es mit der Zeit möglich geworden, wenigstens eine, durch Funk überlagerte Fernsprechleitung zu den Regimentern herzustellen, diese musste aber zum größten Teil die Verbindung mit ihren Bataillonen durch Melder aufrecht erhalten.
Bei dem herrschenden Mangel an Kfz und Fahrrädern und nicht zuletzt auch an Brennstoff war es nur natürlich, dass eine geregelte und sicher funktionierende Verbindung nicht zu erreichen war. Die Division sah unter den gegebenen Verhältnissen ihre Aufgabe darin, die ihr vom höheren Kommando Eifel gegebenen Befehle den Truppenteilen zu übermitteln, den Stellungsbau zu überwachen und sich durch ständiges verbindunghalten mit der Front über die jeweilige Lage dort, unterrichten zu lassen.
Die feindliche Lufttätigkeit erreichte bald einen Grad, der nicht nur jegliche Ausbildung im Gelände, sondern auch größtenteils den Stellungsbau unmöglich machte. Übungen irgendwelcher Art und Arbeiten in der Stellung mussten daher auf die frühen Morgen- und Abendstunden verlegt werden. Mit dem Beginn des amerikanischen Angriffes auf die Roer-Stellungen, der sowohl von den Verbindungsoffizieren der Division, die zu den Frontdienststellen des LXXXI.A.K. abgestellt waren, gemeldet, als auch durch die Angriffsvorbereitungen der Amerikaner frühzeitig erkannt war, wurden die Verbände der Divisionen alarmiert und in die entsprechenden Abschnitte der Erft-Stellung verlegt. Hierbei war vorgesehen und vorbereitet, dass die Regimenter und Bataillone mit Teilen die Stellung selbst besetzen und als Gegenstoß-Reserven bis zu einem km hinter der Erft sich gliedern sollten. Als voraussichtliche feindliche Angriffsschwerpunkte wurde von der Division angenommen:
Als Hauptstoßrichtung der Amerikaner wurde angenommen: Bergheim, Stommeln. Als Feindabsicht vemutet: Rheinübergang in der Gegend Leverkusen, zur Gewinnung der dort nach Nordosten abzweigenden Autobahn, um das Industriegebiet südlich zu umfassen und die dort etwaigen deutschen Kräfte einzuschließen. Am 24. oder 25. Februar erhielt die Division Befehl, eine Sehnenstellung in der allgemeinen Linie: Holzheim, Neukirchen, Höningen, Rommerskirchen, Fliesteden, Sinthern zu erkunden und festzulegen.
Dies wurde bis zum 28. Februar durchgeführt, dabei jedoch eine etwas weiter ostwärts gelegene Linie vorgeschlagen und bezeichnet. In diesen Tagen wurden der Division noch 2 weitere Bataillone und zwar ein sogen. Ohren- und Magenbataillon (ehemals an entsprechenden Krankheiten Leidenden) zugeführt. Sie sollten am Nordflügel der Division zum Einsatz kommen, da sich inzwischen eine feindliche Stoßrichtung auf Neuss abzeichnete. Ob diese Bataillone noch zum Einsatz kamen ist nicht bekannt, denn am 1. März erhielt die Division Befehl, den Befehl abzugeben, die Truppen den Frontdienststellen zu übertragen und mit dem Divisionsstab selbst nach Bensberg ostwärts Köln zu rücken. Hier sollte aus dem Stab, dem noch weitere Offiziere zugeführt werden sollten, ein Korpsstab z.b.V. gebildet werden. Die Führung diese neuen Korps wurde dem General der Infanterie, Kortzfleisch übertragen.