*10.12.1919 - †20.05.1942
Kampfeinsätze : Teilnehmer der Doppelschlacht bei Wjasma und Brjansk-Heeresgruppe Mitte- Kesselschlacht um Wjasma und Brjansk, 2. Panzerarmee
Grablage und Letzte Ruhestätte : Feldgrab bei Merlosknoje / Wjasma ( Vyaz'ma ) zwischen Smolensk und Moskau
Der tragische Tot des Jagdfliegers Uffz. Anton Muntz aus Oberaussem
Uffz. Anton Muntz
* 16.02.1921 in Oberaussem - † 07.12.1944
Anton Muntz meldete sich freiwillig zur Luftwaffe. Am 1. Februar 1941 begann er seine Ausbildung beim Fliegerausbildungsregiment 21 / Flugzeugführerschule A/B 21/ 2. Lehrgang in der Sixt v. Armin-Kaserne in Magdeburg- Ost ( Fliegerhorst Rothensee ). Die Ausbildung erfolgte auf Arado Ar-96 Flugzeugen.
Am 1. September 1941 wurde das Regiment nach Juvincourt bei Reims / Frankreich - Luftgau Nord - verlegt. Auf dem sehr grossen Areal des Flughafens Juvincourt gab es eine für damalige Verhältnisse grosse Basis für verschiedene Jagd und Kampfgeschwader.
Die Luftaufnahme verdeutlicht die gewaltige Grösse des Flughafen Juvincourt.
Viele neu eingefürte Flugzeug Typen wurden hier erprobt und flogen von hier aus ihre ersten Einsätze - Me262, Arado Ar 234 - um nur einige zu nennen. Uffz. Anton Muntz wurde in Juvincourt beim I./ JG 26 auf die neue Focke Wulf 190 A-2 eingeschult.
Das Logo des Jagdgeschwader 26 - „Schlageter“ - 1. Staffel
Nach erfolgreicher Beendigung der Ausbildung wurde ihm das Flugzeugführerabzeichen verliehen.
Uffz. Anton Muntz ( rechts ) mit seinen Kameraden
Im Dezember 1942 wurde die 6. Luftwaffen-Felddivision ( Generalleutnant Peschel ) in Gross-Born unter Verwendung des Flieger-Regiments 21 aufgestellt und Anton Muntz kam von Februar 1943 bis Oktober 1943 bei der Heeresgruppe Mitte in Welikije Luki beim Lw.Art.Reg.6 /Flak.Abt.6 in Russland zum Einsatz.
Ab dem 28.Februar 1944 gehörte Uffz. Anton Muntz zur 3.Staffel ( Ost ) des Flugzeugüberführungsgeschwader 1 - Krakau / Gruppenkommandeur Maj. Karl Schaake. Die bekannteste " Kameradin " und einzige Frau im Flugzeugüberführungsgeschwader von Uffz. Anton Muntz dürfte wohl die allseits bekannt Beate Uhse im Rang eines Hauptmanns gewesen sein.
Zeitlicher Ablauf bis zum Absturz :
Am Vormittag des 7. Dezember 1944 startete Uffz. Anton Muntz mit seiner Focke Wulf 190 G3 - diese Version hatte bereits einen Autopiloten und mehrere Zusatztanks - in Köln - Ostheim. Hier befand sich eine s.g. " Frontschleuse " für fabrikneue Jagdflugzeuge. Neue Jagdflugzeuge wurden von hier aus zu den jeweiligen Frontflugplätzen überführt. Das war an diesem Tag die Aufgabe ( Überstellung eines Jagdflugzeug ) von Uffz. Anton Muntz.
Nach meinen bisherigen Recherchen in verschiedenen Archiven und Aufzeichnungen(Bewegungsmeldungen) sollte die Maschine zum Fliegerhorst Aarhus in Dänemark überführt werden.
Am jenem Donnerstag am 7. Dezember sah die 17-jährige Elisabeth S. aus R. nach dem Mittagessen vom elterlichen Anwesen eine einmotorige Jagdmaschine am Himmel. Diese verlor schon an Höhe. Ziemlich niedrig flog die Maschine gerade noch über das Dorf, bevor sie zu trudeln begann. Vater Karl S. meinte: "Der stürzt ab." Vater und Tochter liefen daraufhin übers Feld in den nahen Wald . Nach einigen Minuten hatten sie die Absturzstelle erreicht. Im Bereich der Absturzstelle waren mehrere Bäume regelrecht abrasiert worden. Und
als Elisabeth S. dann plötzlich eine abgerissene Hand, noch in einem Handschuh steckend, fand, bat ihr Vater sie, doch lieber zurück zu bleiben. Der Vater ging zu den Trümmern der Maschine und veranlasste über die Verantwortlichen von einem nahegelegenen Flugplatz die Bergung des Toten.
Verlustmeldung und Lage der Absturzstelle
Uffz. Anton Muntz war wohl erst in einem Haus im Ort aufgebahrt und wurde dann hier begraben. 1959 wurden die Gebeine in die Kriegsgräberstätte Kloster Arnsburg umgebettet.
Über die Absturzursache und das Ziel des letzten Fluges kann nur spekuliert werden. Da das Flugzeug nach dem Aufschlag nicht gebrannt hat, könnten Spritmangel oder ein technischer Defekt mögliche Ursachen gewesen sein. Spritmangel kann aber ausgeschlossen werden,da die FW gerade erst vor einigen Stunden in Köln Ostheim betankt wurde und gestartet war. Dies geht aus den Aufzeichnungen der " Bewegungsmeldungen " hervor. Nicht selten war damals auch Sabotage in den Flugzeugwerken für spätere Defekte verantwortlich.